Warum der Airfryer aka Heißluftfritteuse viel mehr kann als du denkst!
Nach Jahren der Skepsis und des Zögerns habe ich den Sprung nun doch gewagt: ich bin seit gut drei Monaten stolzer Besitzer einer Heißluftfritteuse (neudeutsch: Airfryer).
Das Adjektiv stolz lässt schon vermuten, dass ich von diesem kleinen Gerät durchaus angetan bin. Wie ich meine Skepsis überwunden habe und warum das Teil viel mehr kann als nur Pommes zubereiten, will ich euch in diesem Beitrag erklären.

Als die ersten Airfryer auf dem deutschen Markt und in meinen Online-Feeds auftauchten, hielt ich nicht viel davon. Frittieren kann man nur mit Fett, Fett ist Geschmacksträger und heiße Luft ist eben kein Ersatz. Basta.
Für das heiße Föhnen von Lebensmitteln hat man schließlich einen Backofen mit Umluftfunktion. Wofür braucht man da noch ein Küchengerät, das aller Wahrscheinlichkeit nach auch nur Platz wegnimmt, ohne genutzt zu werden?
BesitzerInnen eines Entsafters wissen, wovon ich spreche.
Vor nicht allzu langer Zeit hatte ich einen Job in einem Imbiss, wo aus Platzgründen keine Fritteuse stand und stattdessen auf einen Airfryer zurückgegriffen wurde.
Ich nahm die einmalige Chance an, mich mit meinen Vorurteilen zu konfrontieren und begann, meine ersten Gehversuche mit diesem wundersamen Apperat zu unternehmen.
Imbisskonform beschränkte sich der Einsatz auch lediglich auf das Backen von Kartoffelecken, Pommes und Onion Rings.
Also alles Dinge, die eigentlich für das Bad in heißen Fett prädestiniert sind und damit ideale Testkandidaten.
Dennoch war das Ergebnis überraschend positiv. Klar, richtig frittiert werden gerade Pommes viel besser. Der Airfryer sorgt trotz großzügiger Beigabe von Öl eher dafür, dass die Pommes ihre Knusprigkeit wie im Umluftbackofen durch Austrocknen erreichen. Da hat die Fritteuse klar die Nase vorne. Bei Onion Rings und Wedges hingegen war der Unterschied zur Zubereitung in der Fritteuse marginal. Plötzlich wuchs mein Interesse an den vorher noch als überflüssig wahrgenommenen Airfryern.
Nachdem ich allerdings mittlerweile einen eigenen Airfryer in meiner Küche beheimate, habe ich reichlich Zeit zum Experimentieren gehabt und stelle zunehmend fest, dass die Stärken eines Airfryers gar nicht in der Zubereitung von Pommes und Co liegen, sondern in fast unerwarteten Bereichen:
Es sind Gemüse, Tofu und Texturiertes Soja, die mich haben Fan der kleinen Küchenhilfe werden lassen. Gerade in Sachen Gemüse habe ich das Potenzial eines Airfryers komplett unterschätzt. Dinge, die sonst lange und energieaufwändig im Backofen zubereitet werden mussten, lassen sich jetzt mit einem Bruchteil des Energie- und Zeitaufwandes im Airfryer garen.
Ich habe wirklich noch nie so guten Brokkoli gegessen, wie den, der mir der Airfryer ausgespuckt hat; „gegrilltes“ Antipasti-Gemüse ging ratzfatz und genauso die Grundlagen für eine Roasted Tomato Salsa.
Tofu lässt sich in Windeseile knusprig backen und endlich entfällt das lästige Frittieren von Sojamedallions und Co.
Ich werde dem Gerät in Zukunft auf jeden Fall mehr Aufmerksamkeit zukommen lassen und sicherlich das ein oder andere auf den Airfryer zugeschnittene Rezept veröffentlichen!