Ich fühle mich ausgenutzt, schamlos ausgenutzt. Dass ich ein Faible für die schnelle asiatische Imbiss Küche habe, ist kein Geheimnis. Seit meiner Kindheit LIEBE ich gute Bratnudeln. Fast schon obsessiv habe ich über Jahre versucht, den heiligen Gral in der Zubereitung von Bratnudeln zu finden.
Als ich letztens vom Hunger getrieben meinen Einkauf im REWE beenden wollte, hat man sich meine über Jahre bestehende Leidenschaft zunutze gemacht. Aus den Augenwinkeln erblickte ich im Kühlregal die zwei magischen Worte. Bratnudeln. Vegan. Neugierde und Hunger ließen mich schwach werden.
Die Skepsis, dass „asiatische“ TK Gerichte in der Vergangenheit immer gleich schlecht schmeckten, schob ich beiseite. Ich wollte dieses Produkt haben. Und so liebe Kinder, landeten die REWE Bratnudeln erst in meinem Einkaufskorb, dann in der Pfanne und letzten Endes im Müll.

Das Produkt:
REWE ja!
Bratnudeln Soja – mit knackigem Gemüse in Sojasauce, tiefgefroren
Der Beutel für etwa 1,99€
Zutaten laut Hersteller:
Gemüsemischung 49% (Paprika, Zwiebeln, Karotten, Weißkohl, Wirsing), Nudel gegart 33% (Weizenmehl, Wasser, Sonnenblumenöl, Speisesalz), Sojasauce 5% (Wasser, Sojabohnen, Weizen, Speisesalz, Brantweinessig, Ethylalkohol, Zucker), Mungobohnenkeimlinge 5%, Mu-Err Pilze 4%, Rapsöl, Ingwer, Chilischoten, jodiertes Speisesalz, Gewürze, Knoblauch, Zucker, Essigsäure
ZUBEREITUNG
Die Zubereitung ähnelt wie erwartet den meisten TK Fertiggerichten die im Beutel daher kommen. Bisschen Öl in der Pfanne erhitzen, Beutel aufschneiden, ja! Bratnudeln Soja in die Pfanne kippen, beim Anblick der mickrigen Menge an Nudeln und dem generischen „asiatischen“ Gemüse Pamps seinen Fehler einsehen und auf das Schlimmste einstellen. Das Gericht so lange rühren, bis Nudeln und Gemüse aufgetaut sind, rühren nicht vergessen, sonst brennen sich die Nudeln gnadenlos in den Pfannenboden. Dann Temperatur hochdrehen, noch mehr rühren und vergebens hoffen, dass sie so etwas wie eine Bratnudel entwickelt. Nach zwei Minuten enttäuscht aufgeben und wenig vorfreudig auf das Blicken, was heute Abendessen sein wird.


GESCHMACK UND FAZIT
Der Begriff Bratnudeln erweckt ja zweifellos eine gewisse geschmackliche Erwartung, an das, was da im Einkaufskorb gelandet ist.
Nun ja, ich würde sagen, dass wir der Fairness halber erst zu den überraschend positiven Punkten des der ja! Bratnudeln Soja kommen: Die Konsistenz der Nudeln ist wirklich gut. Hat zwar nicht mit dem trockenen Biss bekannter Imbiss Bratnudeln zu tun, dafür erinnern sie mit ihrer Schlotzigkeit (sorry, doofes Wort, ich weiß, gibt aber kein besseres) an japanische Sobanudeln. Ich habe weiche Pampe erwartet und wurde positiv überrascht.
Dafür – und jetzt kommen wir schon zu den Schwachpunkten – sind es von der reinen Menge deutlich zu wenig, um auch nur eine Person zu sättigen. Bei 2€ für eine Packung, die ich auch noch selbst zubereiten muss, investiere ich gerne 1€ mehr, mit dem ich den lokalen Asia-Imbiss unterstütze und bekomme oben drauf nicht nur mehr Nudeln, sondern auch deutlich bessere!
Fassen wir bis hierher zusammen: die Nudeln sind gut, aber zu wenige. Und der Rest?
Ich weiß nicht, was das Knackige am Gemüse sein soll. Vielleicht, wenn man es gefroren isst? Jedenfalls verwandelt sich das Gemüse von hart und kalt zu warm und pampig. Etwas anderes zu erwarten wäre auch vollkommener Unsinn. Denn gefrorenes Gemüse wird beim Auftauen zwangsweise matschig. Biologie, Zellwände und so.
Über die Würzung möchte ich gar nicht viele Worte verlieren, wenn eins reicht: Scheiße.
Entschuldigt meine Wortwahl, aber aus irgendeinem Grund schmecken alle TK Asia Gemüse Produkte in der ganzen BRD gleich traurig undefinierbar und einfach nicht gut.
Bevor ich noch den Zorn REWEs auf mich ziehe, mache ich es kurz:
Kauft den Kram nicht.
3 von 10 Punkte